Meist gelesen auf VRT Nachrichten  
Wer wir sind
Was wir tun
Einblicke
Nachricht
Karriere
Vordenkertum

Inhaltsverzeichnis

Industrielle Netzwerklösungen für eine nachhaltige Zukunft

Vordenkertum |
 27. April 2024

Im Rahmen unserer GETIT Thought Leadership-ReiheRaimund Klein, CEO und Gründer von INCIT, sprach kürzlich mit Srivathsan Narasimhan (Sri), Director of Strategic Solutions bei Tata Communication, darüber, wie sich Hersteller durch industrielle Kommunikation und digitale Integration für zukünftiges Wachstum und Nachhaltigkeit rüsten können. Hier sind fünf wichtige Highlights aus ihrer anregenden Diskussion. „Industrielle Netzwerklösungen für eine nachhaltige Zukunft.“

1. Behebung kritischer Schwachstellen bei der Konnektivität von Werkstätten

Globale Hersteller stehen vor erheblichen Herausforderungen, insbesondere bei der Konnektivität von Werkstätten und der Produktivitätsmessung. Laut INCIT-Daten hat die Konnektivität von Werkstätten für Hersteller eine der niedrigsten Prioritäten. Zwar ist die Konnektivität für Werkstätten teilweise vorhanden, aber begrenzt. In vielen Fabriken fehlt es noch immer an WLAN-Infrastruktur, sodass die Konnektivität auf wenige Server und Personen mit Zugriff auf bestimmte Anwendungen beschränkt ist.

Die Zukunft verspricht einen tiefgreifenden Wandel, bei dem jedes Gerät vorvernetzt sein wird. Erstausrüster (OEMs) werden Geräte mit vorvernetzten Komponenten verkaufen, was eine nahtlose Integration und den Datenaustausch in Fertigungsumgebungen ermöglicht. Sri erklärt: „Es geht nicht nur um die Vernetzung einer Fabrik oder eines Werks, sondern auch um die Vernetzung der Anlagen bzw. Geräte innerhalb der Fabrik. Das ist nur ein Beispiel dafür, wie Technologie die Effizienz in der Fertigung steigern kann.“

2. Digitale Technologien für eine nachhaltige Produktion nutzen

Laut INCIT-Daten hat die Konnektivität der Werkstätten für Hersteller zwar oberste Priorität, Nachhaltigkeit folgt aber knapp dahinter. In der Fertigung ist die Erfassung von Treibhausgasemissionen (THG) von entscheidender Bedeutung und signalisiert eine Zukunft, in der Produkte mit CO2-Pässen ausgestattet werden. „Damit diese [Zukunft] jedoch Wirklichkeit wird, müssen Hersteller die Bedeutung der letzten Meile im Produktweg erkennen. Es ist unerlässlich, das Treibhausgasprofil jedes Produkts über seinen Pass bis zu seinem endgültigen Bestimmungsort zu übertragen“, erklärt Raimund.

Digitale Technologien steigern die Produktivität und reduzieren Treibhausgasemissionen zusätzlich durch die Minimierung von Ausfallzeiten im Produktionsprozess. Drahtlos vernetzte Fabriken ermöglichen eine effiziente Überwachung und Entscheidungsfindung während der Produktionsprozesse. Fortschrittliche Analysen nutzen Daten des Internets der Dinge (IoT), um ineffiziente Maschineneinstellungen zu identifizieren und zu korrigieren und so Energieverbrauch und CO2-Emissionen zu senken.

Laut Sri basieren Technologien wie digitale Zwillinge, KI/ML, Automatisierung und Robotik auf grundlegenden Technologien wie der Cloud, 5G und dem IoT, um die Treibhausgas-Reduktionsziele zu erreichen. Sri weist jedoch darauf hin, dass das Netzwerk aus Sicht der Hersteller möglicherweise den geringeren Beitrag zum CO2-Fußabdruck leistet. Sri sagt: „Hersteller haben im Hinblick auf ihren CO2-Fußabdruck größere Probleme, die ihnen Sorgen bereiten: Energiemanagement und -optimierung, alternative Kraftstoffe, nachhaltige Beschaffung und tragfähige Lieferketten für weitere nachgelagerte Auswirkungen.“

3. Erfüllung der Verbraucheranforderungen durch kundenspezifische Fertigung

Als Reaktion auf den wachsenden Fokus der Verbraucher auf Nachhaltigkeit und Transparenz setzen Hersteller auf Lösungen, die individuelles Design in den Vordergrund stellen. Die Nachfrage nach kundenorientierten Produktionsmodellen mit Fokus auf Individualisierung und Flexibilität wächst rasant. Raimund erklärt: „Hersteller verlagern ihre Produktion zunehmend in Richtung individuelles Design, was hohe Flexibilität in der Produktion erfordert.“

Raimund fügt hinzu, dass Hersteller Lösungen entwickeln müssen, die den Übergang von der Massenproduktion zu maßgeschneiderten Fertigungsprozessen erleichtern, um den steigenden Verbraucheranforderungen nach Transparenz und Nachhaltigkeit gerecht zu werden. Sri betont außerdem, wie wichtig es ist, den Kunden in den Mittelpunkt des Fertigungsprozesses zu stellen: „Wir setzen diesen Grad der Individualisierung selbst um. Wir erläutern den Kunden die verschiedenen Anwendungsfälle in Ihrer Branche. Das sind die unterschiedlichen Herausforderungen. Wir sehen in Ihrer Branche unterschiedliche Lösungen als die Kollegen, mit denen wir sprechen oder zusammenarbeiten. Welche Anwendungsfälle möchten Sie auf dieser Grundlage implementieren und welche individuellen Anpassungen wünschen Sie sich?“

4. Verbesserung der Cloud-Sicherheit für Hersteller

Auf die Frage nach der Unterstützung von Herstellern bei der Cloud-Konnektivität betont Sri die entscheidende Bedeutung der Netzwerksicherheit. Traditionell verwalten Unternehmen Netzwerk und Sicherheit als getrennte Domänen und nutzen oft unterschiedliche Produkte und Teams. Der Weg in die Zukunft führt jedoch hin zu einer einheitlichen Architektur, in der Netzwerk und Sicherheit nahtlos integriert sind. Dies unterstreicht die Vernetzung moderner IT-Infrastrukturen. Mit der zunehmenden Verbreitung internetbasierter Prozesse und der Migration von Diensten auf öffentliche Cloud-Plattformen wie AWS und Azure gewinnen Sicherheitsbedenken an Bedeutung.

5. Transformation der Fertigung mit 5G-Konnektivität

Die 5G-Technologie eröffnet der Fertigung völlig neue Möglichkeiten, beispielsweise in den Bereichen Prozessautomatisierung, fortschrittliche Robotik, Cloud-basierte Maschinen und Remote-Produktionssystemmanagement. Der Übergang von 4G zu 5G bietet deutliche Verbesserungen bei Bandbreite und Verbindungsgeschwindigkeit. Dieses Upgrade führt zu spürbaren Verbesserungen im Alltag, wie beispielsweise nahtlosem Streaming ohne Pufferung. Mit 5G können Daten, die zuvor lokal in der Nähe von Fabriken gespeichert waren, nun von weit entfernten Cloud-Standorten über schnelle 5G-Verbindungen abgerufen werden. Dies ersetzt die herkömmliche Standleitungsverbindung effektiv. 5G ist eine praktikable Alternative zur WAN-Konnektivität (Wide Area Network) und vereinfacht die Netzwerkinfrastruktur, da mehrere physische Verbindungen zu den einzelnen Büros überflüssig werden.

Mit Blick auf die Zukunft gehen INCIT und Tata Communications davon aus, dass 5G der Eckpfeiler sein wird für Industrie 4.0und läutet eine Zukunft ein, in der Fabriken und Industrieabläufe vollständig integriert und automatisiert sind. Die hohe Bandbreite, die geringe Latenz und die Zuverlässigkeit von 5G machen es zu einem Wendepunkt für die Anbindung abgelegener Fabriken und Standorte, die traditionell mit Glasfaser nur schwer zu erreichen sind.

Wie geht es weiter? Hersteller müssen zukunftsweisende Strategien entwickeln und umsetzen, die ihnen helfen, eine nachhaltige Zukunft zu gestalten. Führungskräfte müssen mit Branchenexperten zusammenarbeiten, maßgeschneiderte Fertigungsansätze entwickeln und Technologien wie 5G nutzen, um Effizienz und Umweltverantwortung zu steigern.

INCIT bietet verschiedene Frameworks und Tools, die den Start, die Skalierung und die Nachhaltigkeit von Transformationsprozessen in der Fertigung unterstützen. Der Consumer Sustainability Industry Readiness Index (COSIRI) ist ein umfassendes Framework mit Tools, das Hersteller dabei unterstützt, Nachhaltigkeit in alle ihre Betriebsabläufe zu integrieren. COSIRI bewertet 24 Dimensionen in vier grundlegenden Bausteinen der Nachhaltigkeit: Strategie und Risikomanagement, nachhaltige Geschäftsprozesse, Technologie sowie Organisation und Governance. Es handelt sich um ein unabhängiges Benchmarking-System, das die Nachhaltigkeitsreife von Herstellern bewertet und bei der Entwicklung zukünftiger Roadmaps hilft.

Erfahren Sie mehr darüber, wie wir Herstellern dabei helfen, eine passende Zukunft zu gestalten Hier.

Artikel teilen

LinkedIn
Facebook
Twitter
E-Mail
WhatsApp

Artikel teilen

LinkedIn
Facebook
Twitter
E-Mail
WhatsApp

Inhaltsverzeichnis

Mehr Thought Leadership